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Die Dynamics- Wasserballer enttäuschten beim 14. Uwe – Gaßmann - Gedächtnis- Turnier in Berlin
Die Dynamics- Wasserballer der SG Handwerk Magdeburg nahmen am vergangenen Wochenende wieder am „Alte Herren- Turnier“ des renommierten Vereins Spandau 04 teil. Sicherlich der Witterung des strengen Winters geschuldet, nahmen in diesem Jahr nur acht Herrenmannschaften teil, davon immerhin mit Burg, Halle und Magdeburg drei Mannschaften aus Sachsen- Anhalt. Nach dem Turniersieg der Magdeburger im Jahr 2008 und dem 2. Platz im Vorjahr war klar, dass sie auch in diesem Jahr zum Kreis der Favoriten gerechnet werden mussten. Dessen war sich auch die Mannschaft bewusst und gab sich selbst die Zielstellung – Erreichung der Halbfinals – aus. Unklar war zunächst, wie die Dynamics die kurzfristige und krankheitsbedingte Absage ihres Stammtorhüters Artschy verkraften würde. Auch die vergleichsweise „Jüngsten“ und Leistungsträger Lars Waldhelm und Erik Heinecke fehlten wegen beruflicher Verpflichtung und Urlaub. Durch das Fehlen der drei Stammspieler war eine Schwächung der Mannschaft nicht von der Hand zu weisen.
In diesem Jahr fanden die Vorrundenspiele wieder in 2 Gruppen mit je 4 Mannschaften statt, wobei das Los den Magdeburgern die vermeintliche schwere Gruppe beschied. Mit Gronau, den erstmals teilnehmenden Spaniern Canoe Madrid und dem Charlottenburger SV hatten die Magdeburger sehr schwere und unbeschriebene Gegner erwischt, die erst mal bezwungen werden mussten.
Die Dynamics mussten sich im ersten Spiel mit dem SV Gronau auseinandersetzen, einer Mannschaft, die den Magdeburgern auch schon in den Vorjahren das Leben stets schwer gemacht hat und meistens auch im vorderen Feld der Turnierplatzierungen zu finden war. Die taktische Vorgabe des Übungsleiters, über eine kompakte Raumdeckung mit klugem Angriffspiel zu Toren zu kommen, wurde kaum umgesetzt. Zu oft wurde dem bulligen und kräftigen Center des Gegners der Platz gelassen, Bälle anzunehmen, sodass er dann nur noch durch schwere Fouls am Torwurf gehindert werden konnte, was Rausstellungen nach sich zog. Im Angriffsspiel zeigte sich, dass doch eine gewisse Durchschlagskraft zum Tor fehlte und reihenweise klare Chancen, selbst im Überzahlspiel vergeben wurden. Das am Ende ein glückliches 5:5 auf der Haben- Seite stand, war der guten Moral der Magdeburger zu verdanken. (Torschützen: Köppe und Krüger je 2, Schulze 1x ). Im 2. Spiel gegen Canoe Madrid wurden die wiederum vorher besprochenen guten Vorsätze nicht in die Tat umgesetzt. Größtes Manko aber auch hier die mangelnde Chancenverwertung, die viele Konterangriffe des Gegners bedeuteten und leider fast immer gnadenlos zu Toren führten. Im weiteren Spielverlauf lagen die Dynamics Mitte der zweiten Halbzeit schon aussichtslos mit drei Toren zurück und versuchten danach kopflos und mit Gewalt Ergebniskosmetik zu betreiben. Auch das ging in die Hose. Am Ende stand es 4:9 gegen die Magdeburger, die zwar in diesem Spiel verdient verloren hat, vom Leistungsstand aber grundsätzlich nicht schlechter ist. (Torschützen: Röhl 2, Thomsen und Schmidt je 1). Dies wurde übrigens auch von sachverständigen Außenstehenden so eingeschätzt, dass bei diesem Turnier außer dem Gastgeber die Mannschaften so ausgeglichen sind, dass jeder jeden schlagen kann. Im 3. Spiel trafen die Magdeburger auf Charlottenburg und hätte bei einem Sieg das Halbfinale noch erreicht. Auch hier war wie schon in den ersten beiden Spielen der Geist willig und das Fleisch schwach. Spätestens in diesem Spiel musste man auch konstatieren, dass die seit Jahren in der gleichen Zusammensetzung spielende Magdeburger Mannschaft mittlerweile mit einem Altersdurchschnitt von 47 Jahren, etwas neidvoll den Verjüngungsprozess anderer Seniorenmannschaften zur Kenntnis nehmen musste. Teilweise über 15 Jahre jüngere Kempen machen in punkto Schnelligkeit, Durchsetzungsvermögen und Kraft mit Torwurfschärfe schon die halbe Miete für ein erfolgreiches Wasserballspiel aus. Dies lässt sich allein durch Erfahrung und Kampf nicht mehr vollständig kompensieren. Zum Spiel ist zu sagen, dass selbst bei Halbzeit (gespielt wurde 2x9 Minuten brutto) und einem Rückstand von 3:6 noch nichts verloren war. Aber selbst die Umstellung auf Pressdeckung, um schneller Bälle zu erkämpfen, führte zu keiner merklichen Verbesserung, so dass zwar die zweite Halbzeit 3:3 gestaltet werden konnte, aber dies keinen positiven Einfluss auf das Endergebnis von 6:9 hatte. (Torschützen: Krüger 3, Thomsen, Schulze, Köppe je 1). Damit waren die Magdeburger sage und schreibe Gruppenletzter! und konnten sich nur noch wirklich verbessern, wenn man im Überkreuzvergleich den Vorrunden- Dritten der anderen Gruppe besiegt hätte. Hier traf man auf einen „alten Bekannten“ mit dem auch schon viele spannende Kämpfe im Wasser ausgefochten wurden, den Rieslingbären aus Neustadt an der Weinstraße. Irgendwie war es nicht der Tag der Magdeburger, die auch in diesem Spiel zu schnell nach einem Rückstand resignierten. Erwähnt soll auch werden, dass neben viel Unvermögen auch die viele Fehlentscheidungen von Mittelmaß- Schiedsrichtern hingenommen werden mussten. Es ist nicht nachvollziehbar, wenn man bei einem Senioren- Turnier um die Gesundheit einiger Spieler bangen muss, für deren Schutz die Schiedsrichter zuständig sind. Sportfreund Sven Röhl kam beispielsweise so gezeichnet aus dem Wasser, dass man meinen könnte, er wäre in die Schiffsschraube eines U-Bootes gekommen. Wie dem auch sei, am Ende stand es 3:6 gegen die Dynamics (Torschützen: Schulze 2x, Röhl 1x), die damit nur noch die Möglichkeit hatten, im Platzierungsspiel Vorletzter des Turniers zu werden.
Am Sonntagvormittag trafen die Magdeburger dann in diesem Platzierungsspiel in einem echten Landesderby auf Burg. In einem sehr fairen Spiel – man kennt sich lange aus alten Wasserballzeiten – siegten die Magdeburger am Ende etwas zu hoch mit 12:1 (Torschützen: Schmietendorf 3, Köppe, Krüger, Schulze je 2, Röhl, Thomsen und Schmidt je 1), wurden Siebter und erreichten damit die bisher schlechteste Platzierung, seit an dem Turnier in Berlin teilgenommen wird. Im Finale besiegte der Gastgeber – Die Moby Dicks von Spandau 04 – den spanischen Gast aus Madrid mit 8:2 Toren. Die Hallenser, die den Spaniern im Halbfinale nach einem dramatischen 5m- Werfen unterlag, belegten den 4. Platz. Im Spiel um den dritten Platz unterlag man dem Charlottenburger SV 3:4. Die Damenmannschaft – das Dreamteam aus Magdeburg – um Bianca Gärtner, Simone Wehling, Christiane Busse und Antje Stille belegte von 5 Mannschaften hinter Gronau einen beachtlichen 2. Platz.
Die Dynamics spielten mit Uwe Haufe, Lars Thomsen, Uwe Schmidt, Steffen Böhme, Ralf Böhme, Peter Köppe, Mirko Schulze, Thomas Saalmann, Sven Röhl, Stephan Jäger (Übungsleiter), Jens Krüger und Jörg Schmietendorf. |
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Bericht: Stephan Jäger |